Kaffee: Das braune Gold – meine persönliche Passion

Kaffee: Das braune Gold – und meine persönliche Passion

Die historische Verbreitung von Arabica-Kaffee

Hat Kaffee die Welt verändert?

Schon immer hat man dem Kaffee Kräfte und Energie zugestanden und der weltweite Siegeszug dieser wunderbaren Bohnen war nicht mehr aufzuhalten. Der Kaffee war an diversen weltpolitischen Ereignissen beteiligt: 1789 wurden in Kaffeehäusern die Massen für die französischen Revolution mobilisiert. Die amerikanische Unabhängigkeits-Erklärung wurde im Kaffeehaus verfasst und Kaffee wurde nach der «Boston Tea Party» zum amerikanischen Nationalgetränk erklärt, weil man keinen überteuerten Tee der Kolonialherren mehr kaufen wollte. Und auch in Österreich fand die Revolution 1948/49 vor den Toren eines Kaffeehauses statt: Auslöser war der Verrat eines Kellners, der in dem Kaffeehaus tätig war, in dem der Sturz Metternichs geplant wurde. Kaffee hat also in der Tat die Welt verändert (Youtube-Video dazu ansehen).

Howard Schultz und Peter Herzog

Howard Schultz (Chairman von Starbucks) und Peter Herzog, 2000

Wie kam Starbucks in die Schweiz?

Der Unternehmer Beat Curti (Inhaber der Bon Appetit-Group) hatte sich in die Marke Starbucks verguckt und wollte die «Lizenz zum Rösten» für die Schweiz ergattern. Als CEO von Passaggio für die Schweiz, Deutschland und Österreich (später Autogrill, heute Avolta) bekam ich den Auftrag, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Starbucks wollte eigentlich zuerst in Deutschland Fuss fassen (gross, relativ einfach zu knacken) – wir konnten Howard Schultz jedoch von der Schweiz als idealen «Testmarkt» überzeugen.

So starteten im Jahre 1999 die Verhandlungen – und wir waren nicht allein: Unternehmen wie Globus, Mövenpick und andere wollten den Deal ebenfalls.

Nach 12 Monaten «pendeln» zwischen Seattle und Zürich, schienen wir fast am Ziel. Doch der Abschluss gestaltete sich zäh, also quartierte ich die beiden Verhandlungsteams für eine Woche in einem Haus in Südfrankreich ein. Mit der klaren Ansage «Entweder wir haben Ende Woche einen Deal oder das war’s».

Nach einer intensiven und effizienten Woche mit diversen Vertragsversionen (Seattle arbeitete jeweils an den neuen Versionen, wenn wir langsam ins Bett gingen) brauchte es schliesslich doch die Präsenz von Beat Curti in Seattle, um die finale Zusage zu bekommen. 2001 eröffnete schliesslich der erste Standort am Central in Zürich. Eine wunderbare und lehrreiche Erfahrung!

Kleine Anekdote: Ich wollte einen Exit im Vertrag und einen Kaffee-Crème im Angebot, zumindest für die ersten Jahre (Herr und Frau Schweizer waren damals noch nicht so begeistert von Kaffee im Becher und Sirup im Heissgetränk). Und beides habe ich bekommen, auch wenn ich während den Verhandlungen darum gebeten wurde, besser wieder nach Zürich zurückzufliegen. Und ich behielt mit beiden Punkten recht: Der Kaffee Crème brachte in den ersten Jahren an die 18% des Umsatzes und auch vom Exit wurde schliesslich Gebrauch gemacht, als Beat Curti das Joint Venture für die beiden Länder Österreich und Schweiz an Starbucks zurückverkaufen musste.

Treffen auf der Kafee-Plantage in Bali

Ein weiteres Treffen mit Nyoman, seiner Kaffee-Rösterin, Peter Herzog und seiner Frau Robin

Treffen auf der Kaffee-Plantag in Bali

 

Die erste Ernte auf der Kaffee-Plantage in Bali

Die erste Ernte auf der Kaffee-Plantage in Bali – ein magischer Moment